Geschichte der HIP

Chronologie / Musikalische Leitung / Präsidium

Geschichte der HIP

Die Anfänge der heutigen Harmonie Ittigen-Papiermühle (HIP) gehen in die 1850er Jahre zurück. Die tatsächliche Gründung der „Blechmusikgesellschaft Harmonie Ittigen“ durch ein paar musikbegeisterte Männer erfolgte 1864. Die HIP ist der älteste Verein Ittigens und eine der ältesten Blasmusikgesellschaften der Schweiz.

In der langen Zeit ihres Bestehens erlebte die HIP gute und schlechte Zeiten. Einige „Highlights“ seien hier erwähnt …
Am 24. März 1895 weihten die Musikanten ihre erste Uniform ein, die Schneidermeister Roth aus der Papiermühle genäht hatte. Diese Uniform musste 1908 versteigert werden, die Finanznöte des Vereins waren übermächtig. Einzig einheitliche Filzhüte liessen in den folgenden Jahren gegen aussen eine gewisse Zusammengehörigkeit vermuten. Die Hüte wurden nach einem Preisvergleich nicht in der ortsansässigen Hutfabrik Balli, sondern in Bern bezogen. 1919 wurde eine neue Einheitskleidung organisiert: aus grünen Kavallerie-Waffenröcken vom Zeughaus à 15 Franken und schwarzen Hosen. 1951 steht in einem Protokoll „Es muss nun etwas geschehen, immer und überall, wo wir mit unserer unmöglich gewordenen Uniform auftreten, werden wir zur Volksbelustigung.“ … kein Wunder, nach 32 Jahren!
Ein „Verkehrsunfall“ ereignete sich an einer Marschmusikübung 1906, als sich die HIP auf den Auftritt am Turnfest in Bern vorbereitete. Das Protokoll hält fest, dass „… so ein intelligenter Velofahrer das Glück hatte, in den Es-Bass zu fahren, was ihn zu seinem Erstaunen Fr. 8.- kostete“.
Nach einer kurzen Verbandszugehörigkeit beim „Oberaargauisch-Emmentalischen Musikverband“ Ende des 19. Jahrhunderts und der anschliessenden Mitgliedschaft beim „Kantonal-Bernischen Musikverband“ gehörte die HIP bis 1933 dem „Bürgerlichen Musikverband“ an. In diesem historischen Jahr beschlossen die Musikanten, klare Stellung gegen das aufkommende Nazi-Regime in Deutschland zu beziehen und traten als „Arbeitermusik Harmonie Ittigen-Papiermühle“ (AMHP) dem „Schweizerischen Arbeitermusikverband“ (SAMV) bei.
In den 1930er Jahren verliessen viele Musikanten die HIP, da sie als Folge der Krisenjahre auswärts auf Arbeitssuche gehen mussten. Der Nationalfeiertag 1942 fand im Eyfeld im Restaurant Bellevue statt, da das traditionelle Feuer am Rain wegen Holzmangels nicht gezündet werden konnte.
Seit den 1960er Jahren führte die HIP Jungbläserkurse durch, heute bildet die HIP Musikbegeisterte in Zusammenarbeit mit der Musikschule Unteres Worblental aus.
1983 taufte sich die AMHP in HIP um, seit 1985 ist sie Mitglied des „Eidgenössischen Musikverbands“ (EMV), der sich inzwischen „Schweizerischer Musikverband“ (SMV) nennt, und des „Bernisch-Kantonalen Musikverbands“ (BKMV).
1989 feierte die HIP während drei Tagen ihr 125jähriges Bestehen. Jahren unternahm die HIP eine Konzertreise in die französische Bresse und um die Jahrtausendwende hiess das Reiseziel zweimal Vijlen (NL). 1998 organisierte die HIP die Durchführung des Mittelländischen Musiktags in Ittigen. 1999 beschlossen die Aktiven, sich vereinsmässig zu trennen, aus den Tambouren der HIP formierte sich der eigenständige Verein „hot sticks“. 2001 weihte die HIP ihr heutiges Logo ein, die trendige Abkürzung in Musiknotenform, kreiert von der Grafikerin Judith Rüegger. 2009 startete die musikalische Zusammenarbeit zwischen der HIP und der Musikgesellschaft Urtenen-Schönbühl (MGUS). 2014 feierte die HIP ihr 150jähriges Bestehen.